Der kleine Ottoto ist unkonventionell. Er holt im Sommer den Rodelschlitten heraus, trägt Badehose, wenn der Weihnachtsmann kommt und singt zum Frühstück Schlaflieder. Alle seufzen über ihn.
Als er eines Tages mit Stöckelschuhen in den Kindergarten kommt, schimpft ihn die Erzieherin richtig aus, die Kinder lachen. Nicht zum ersten Mal ist Ottoto sehr traurig und weint einen
Tränensee.
Seine Rettung kommt in Gestalt der kleinen Maren, die ein Boot mitbringt, um es mit seiner Erlaubnis auf dem Tränensee fahren zu lassen. Daraus entwickelt sich ein herrliches Fantasiespiel der
beiden Kinder. Ottoto fühlt sich akzeptiert und glücklich. - Nach "Paul und Lobbie" (BA 12/10) ein weiteres einfühlsames Bilderbuch von S. Hoffmann.
Die aquarellierten Kohlezeichnungen vor weißem Hintergrund von R. A. Vogt eignen sich gut für kleine Kindergruppen. Übergroße ausdrucksvolle Kindergesichter, leicht comicartig, dominieren die
Szenen, wobei die gestenreichen Erwachsenenen nur bis zu den Schultern zu sehen sind. Neben zahlreichen Titeln mit Tieren zum Thema Außenseiter kann Ottotos Geschichte besonders empfohlen werden.
© 05/2011 ekz-Informationsdienst, Susanne Hillebrand.
Kurz vor Advent 2010 erschien die Weihnachtsgeschichte "Paul und Lobbie" von Sibylle Hoffmann aus Hamburg. Jetzt legen die "Drei Hasen" nach: Mit "Ach, Ottoto . . ." erschien von der gleichen Autorin ein weiteres Kinderbuch mit "Lieblingsbuchfaktor".
"Ach, Ottoto. . ." beschreibt die Geschichte eines kleinen Jungen, der ein bisschen anders ist. Angefangen von der nicht zur Saison passenden Kleiderwahl bis zu seinem Spielverhalten, bei dem manches kaputt geht. So gerät er in eine Außenseiterrolle, die für jedes Kindes eine Belastung ist. Zu einem kleinen Drama kommt es, als Ottoto mit Erwachsenenschuhen im Kindergarten auftaucht.
Eine kindgerechte Aufforderung zur Toleranz mit einem zauberhaften Happy-End, das aber nicht kitschig wirkt und von Rolf ARVI Vogt aus Nürnberg erstklassig illustriert wurde und das im Taubertal produziert wurde.
Hierzu die Geschäftsführer der "Drei Hasen in der Abendsonne", Kathi Kappler und Johann Rüttinger: "Wer für Kinder arbeitet, muss auch an die Zukunft denken. Nachdem aktuell viele Kinderbücher unter schwer nachvollziehbaren Bedingungen in Nah- und Fernost produziert werden, ist es uns wichtig,
mit einem Druckpartner vor Ort zusammenzuarbeiten, der viel in die Nachhaltigkeit seiner Produktion investiert." Der im mittelfränkischen Uehlfeld beheimatete Verlag ist zwar (noch) ein Newcomer in der Welt der Kinderbücher, alle drei "Hasen" haben aber eine lange Tätigkeit als Spielentwickler und -verleger hinter sich.
Karl-Heinz Volk, Kundenbetreuer bei Stieber-Druck: "Unser Kerngeschäft ist die Betreuung von Kunden aus Industrie und Handel und von Agenturen. Aber wenn wir hier und da ein so gelungenes Kinderbuch wie, Ottoto drucken können, dann ist das für mich schon etwas Besonderes."
© 04/2011 Tauber-Zeitung, 16./17. April 2011.
Kleiner Verlag in Uehlfeld will Kinderbücher mit Qualität auf den Markt bringen
Neben einem Autobahn-Rastplatz hat sie Kathi Kappler entdeckt, als man sich gerade auf der Heimfahrt von Berlin nach Uehlfeld befand: »Drei Hasen in der Abendsonne!« rief sie aus – und damit war der Name des neuen Projekts von Johann Rüttinger, Kathi Kappler und Rolf Vogt geboren: ein Verlag für Kinderbücher der besonderen Art.
Die ehemaligen Macher von »Drei Magier Spiele«, die mit ihren Kinder- und Familienspielen schon so manchen Preis (»Spiel des Jahres«) abgeräumt haben, hatten ihren Verlag an einen großen Konkurrenten verkauft. Johann Rüttinger, der schwer erkrankt war, ist jetzt wieder gesundet und setzte sich neue Ziele. »Wir wollen eine Nische am Markt besetzen, wir wollen anständige Bücher für Kinder und Eltern machen in Konkurrenz zum Fernsehen«, haben sich Rüttinger, Kathi Kappler und ihre Tochter Lena (sie ist für die Druckvorstufe zuständig) vorgenommen. Und deshalb sind sie ständig auf der »Suche nach wirklich guten Geschichten«. Ihre Aufgabe ist es dann, sie gut zu erzählen und auch zeichnerisch qualitätsvoll umsetzen zu lassen. »Pädagogisch kann langweilig sein. Wir wollen Bücher machen, mit denen sich die Kinder identifizieren.«
Zwar nutzen die »Drei Hasen« die traditionellen Vertriebswege über den Buchhandel und das Internet, präsentierten sich auch auf Buchmessen, wollen dabei aber von den eigenen Ansprüchen nichts aufgeben: »Wir treten an gegen die ganz Großen«, trägt Johann Rüttinger dick auf. »Dabei wollen wir uns nicht anpassen an das, was auf dem Buchmarkt angeboten wird.«
Wenn dann eine Lehrerin sagt, dass sie das Buch »Der Elefant und der Floh« im Unterricht einsetzen will, dann empfinden es die »Drei Hasen«-Macher als Auszeichnung. In dem Buch geht es darum, wer es wohl von beiden schwerer im Leben hat – der große Elefant oder der kleine Floh. Die Illustrationen stammen von Rolf Vogt aus Nürnberg, mit dem Rüttinger/Kappler schon in ihrer »Drei Magier«-Zeit zusammen gearbeitet hatten.
So sind sie ständig auf der Suche nach bisher unbekannten Autoren und Illustratoren und entwickeln daneben eigene Geschichten. »Manche Autoren melden sich inzwischen bei uns, weil sie aus ihrer bisher gewohnten Schiene einmal ausbrechen wollen«, erzählt Kathi Kappler.
Es sind die Alltagsdinge, die aber die Welt der Kinder bestimmen. So arbeitet Johann Rüttinger derzeit an einem Projekt »Opa Hans und Linus«. Der Opa ist er selbst und Linus sein Enkel, mit dem er im Garten um die Uehlfelder Mühle die Natur entdeckte und dabei viele überraschende Erlebnisse hatte. Ein Buch über Störche – in Uehlfeld schon fast ein Muss – und Frösche ist in Vorbereitung.
Überzeugt ist Johann Rüttinger, dass das Buch »Ach, Ottoto« von Sibylle Hoffmann ein Erfolg werden wird. Es handelt von einem Jungen mit ADS, der immer alles verkehrt macht und von anderen Kindern deshalb gehänselt wird. Doch dann trifft er im Kindergarten Maren, die ihn mitnimmt auf eine ungestüme Bootsfahrt auf seinem eigenen salzigen Tränensee … Die Botschaft: Ein Mensch möchte so geliebt werden, wie er ist.
»Paul und Lobbie« erzählt die Geschichte von Paul, der seinen Stoff-Seehund eines Tages verliert und darüber tieftraurig ist. Immer wieder sucht er zusammen mit seinen Eltern nach dem Seehund, bis er – es war Winter – die schwarzen Augen seines Lobbie aus einem Schneehaufen blicken sieht. »Eine Geschichte mit einer Achterbahn der Gefühle. Wunderbar.« hat ein Leser darüber geschrieben.
»Fränkische Landeszeitung«, Mittwoch, 10. November 2010 (fla)
"Ein roter Handschuh. Er lag vor der Haustür. Ein Freund hob ihn auf. Und übergab ihn der Frau, die wir an diesem Mittwoch besucht haben. Diiiieeee hat sich gefreut. Sie hat einen Riesenluftsprung gemacht. Hansi Rosenthal wäre stolz auf sie gewesen. Sie hat diese schönen roten Lederhandschuhe in Florenz gekauft. Kennen wir das nicht alle? Wir hängen an etwas oder an jemandem. Und dann an einem sehr traurigen, trüben Tag, der mieseste Tag seit sehr sehr langem, verlieren wir diesen ganz persönlichen Schatz. In dem neuen Kinderbuch Paul und Lobbie, ist es der Junge Paul, der seinen Stoff-Seehund Lobbie verliert. Und Paul ist traurig. Er weint und weint und weint. Aber er hat ja seine Eltern und die gehen mitten in der Nacht mit ihm nach draußen, um im Schnee den weißen Lobbie zu suchen. Das Happy-End naht, als Lobbie mit seinen großen, schwarzen Augen Paul entgegenschaut. Aus einem großen Haufen Schnee."
... und jetzt endlich zu dem wunderbaren Buch ...
"Eine Geschichte mit einer Achterbahn der Gefühle. Wunderbar. Ob klein oder groß, wir können es Paul nachfühlen, wie es ist, einen Schatz zu besitzen, ihn zu verlieren und ihn dann wieder zu finden. Es ist ein Kommen und Gehen im Leben eines Men-schen. Aber manchmal kommt jemand oder etwas zurück, von dem man geglaubt hatte, dass man ihn oder es nie wieder sieht.
Welch eine Freude.
Diese schöne, berührende Geschichte ist in diesem Buch zudem sehr schön illustriert.
Schöne Farben und auffällige Perspektivwechsel sorgen für einen großen Bilderbuchspaß.
Jetzt benötigt der lesefähige Mensch nur noch einen kleinen, kurzen Menschen, dem er Paul und Lobbie vorlesen kann.
Da wird sich schon jemand finden. Ganz sicher!"
... zitiert aus unserem Gästebuch (www.drei-hasen.blogspot.com)
Geschrieben von Andreas Jackel.
http://www.clownjacki.de/
Paul und Lobbie
Die wunderschönen Zeichnungen von Chiara Fedele zeigen in unaufdringlicher und doch kraftvoller Farbigkeit einen Einblick in das fröhliche, abwechslungsreiche und letztlich unbelastete Leben von Paul und seinem Lobbie.
Ergänzend zu dem kurzen, aber sehr authentischen Text erzählen die kunstvollen großen und anregenden Bilder die Geschichte ein zweites Mal für sich. Die in kühnem Strich so leicht wirkenden Zeichnungen sind atmosphärisch ganz nah am Erleben. Alles wird aus einer sehr aktiven, teilhabenden Perspektive dargestellt. Das unterstützt großartig die alltägliche und doch so anrührende Geschichte vom Verlust des kleinen Lieblings von Paul. Der kleine Plüschseehund scheint ebenso lebendig und an allem interessiert, wie sein kleiner und zuverlässiger Besitzer Paul.
Die Suche nach dem ausgerechnet am Weihnachtsabend verloren gegangenen Seehundkind wirkt wie ein großes Abenteuer. Dabei lassen einen die doppelseitigen Bilder über den Verlust von Lobbie mittrauern, draußen in der kalten Winternacht mitfrösteln aber auch mitdanken für die warme und stärkende Begleitung der mitsuchenden Eltern. Vorbildhaft und warmherzig wird die Verantwortung füreinander - der Eltern für Paul und Paul für Lobbie - aufgezeigt.
Nachvollziehbar glücklich zeigt sich schließlich Paul nach dem überraschenden Fund seines geliebten weißen Kuscheltieres und der geradezu rührselige Schluss rundet eine herrliche Geschichte der Liebe zu- und füreinander ab.
© 11/2010 Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.
ICH LIEBE DICH
Einer der schönsten Sätze im Leben eines Menschen hat sein eigenes Buch erhalten. In geradezu Klischeeunterstützendem Rosa gewandet, schlägt schon auf dem Buchdeckel das erste Herz mit dem so vielsagenden Text.
Gedruckt auf hochwertigen - dem in aller Regel dauerhaft anhaltenden Geschenkanlass angemessenen festem - Papier blättert man sich die farbenprächtigen, herzigen 48 Seiten der kleinen Geschichte entlang.
Die zunächst so abstrakt scheinende, dann jedoch herrlich lebhaft und unendlich lebensfroh farbig illustrierte Geschichte erzählt von der einen unerschütterlichen und ewig starken Emotion, deren Niedergang unmöglich ist.
Ort des Geschehens ist die Unendlichkeit zwischen Nacht und Tag, Verlust und Entdeckung, Suchen und Finden, Dunkel und Hell, zwischen Vergessen und Liebe.
Aus der unpräzisen Ansammlung von der Sehnsucht trotzenden und vor Leben strotzenden Herzen sind es zwei ganz besondere, die im Strudel der Zeit und Belanglosigkeit aneinander wirbeln.
Aller Unbill herzigen Durcheinanders zum Trotz erkennen sie sich als die eine Einheit bei aller Verschiedenheit - Kennzeichen der Liebe! Das ist das Signal für die Herzen der Welt und des Alls und das glückliche Ende.
© 11/2009 Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.
Es mag eine ganz nüchterne chemische Reaktion irgendwelcher Botenstoffe sein – das Ergebnis jedenfalls ist eines der größten Wunder überhaupt: Liebe.
Nicht von ungefähr haben die Dichter zu allen Zeiten das Wunder der Liebe verherrlicht und diese höchste Stufe der Zuneigung in Vers und Prosa gefeiert.
Das wohl meistbehandelte Thema der Welt wird nun erneut – auf schlicht bezaubernde Weise – besungen: „ICH LIEBE DICH“ heißt denn auch die Geschichte, die M. Lamb nun im kleinen, feinen Verlag „Drei Hasen in der Abendsonne“ veröffentlicht
hat (48 Seiten, 12,80 Euro). Er erzählt von einem gar nicht so fernen Planeten, um den einsam und allein Millionen von Herzen kreisen. Bis eines Tages zwei Herzen zueinander finden. Ein Glück, dem allerdings keine Zukunft beschieden scheint … Aber eine richtige Liebesgeschichte sollte ja auch mit einem Happy-End schließen und was könnte die Kraft der Liebe nicht bewegen?
Illustrator und Mit-Hase Rolf Vogt alias ARVI hat dieser liebenswerten Geschichte einen ganzen Kosmos an Herzen geschenkt. Poesie pur, die es übrigens auch in einer englischsprachigen Ausgabe gibt: „I LOVE YOU“.
Wolfgang Ottinger, MAIN-POST, Würzburg
Der neue Verlag "Drei Hasen in der Abendsonne", gegründet von den ehemaligen "Drei Magiern" der gleichnamigen Spielereihe (jetzt "Schmidt-Spiele") stellte auf der letztjährigen Buchmesse seine ersten Titel vor, darunter den vorliegenden.
Dem hier als "Arvi" auftretenden Illustrator Rolf Vogt (kombiniere: Initialien in eng-lischer Aussprache) war ein gereimter Poesiealbum-Eintrag von 1978 in die Hände gekommen, den er für ein Büchlein "mit Biss" hernahm.
"Der Elefant fragte den Floh: Warum bist du so froh?" Der Große erfährt daraufhin vom Kleinen, dass Größe und Verstand nur Unruhe bringen und erhält als Beweisstück dieser Philosophie einen Flohbiss in den Po.
Das quadratische Büchlein zeigt auf 9 Doppelseiten eine Elefantenpersönlichkeit aus verschiedenen Perspektiven, Voll- oder Teilbild, cartoonartig, aquarellig, grau auf meerblauem Grund. Eine originelle Angelegenheit, auch wenn
sie in unseren Bilderbuchtrögen leicht untergehen kann.
"ekz-Informationsdienst", Verena Buchmaier, ID 12/09 – BA 5/09
Früher hat Schmidt die Spiele des Verlages vertrieben, nun gehört der Spezialist für Kinder-/Familienspiele zum Schmidt-Verlag. Von beiden Seiten wird betont, dass es sich nicht um eine feindliche Übernahme sondern um eine freundliche Übergabe handelte. Aus gesundheitlichen Gründen konnten die Drei Magier ihren Verlag nicht mehr wie gewohnt weiter führen, da war der Verkauf an den langjährigen Vertriebspartner eine nahe liegende Möglichkeit. Und Schmidt nutzt nicht nur den eingeführten Namen weiter, die kommenden Drei Magier-Spiele sollen nahtlos an die bisherige Spielelinie anschließen. Dies ist bei dem ersten Drei Magier-Spiel von Schmidt ganz sicher geglückt. KAKERLAKENSUPPE ist wie KAKERLAKENSALAT, man muss nun u. a. nur andere Geräusche auf dem Weg zum Sieg machen.
Aber so ganz ohne Verlag möchten die Ex-Magier Kathi Kappler, Rolf Vogt und Johann Rüttinger dann doch nicht sein.
Unter dem malerischen Namen DREI HASEN IN DER ABENDSONNE verlegen sie nun Bücher für ihre frühere Kundschaft.
Die ersten beiden Titel wurden auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse vorgestellt. DER ELEFANT UND DER FLOH ist ein Angebot für die ganz kleinen Leser.
Besonders gut gefällt mir A PORTRAIT OF NELLIE. Diese Geschichte hat sich Alex Randolph 1954 für seine Nichte ausgedacht und richtig hübsch illustriert. Ein attraktives Lesebuch, nicht nur für den ersten Englischunterricht in der Grundschule.
»FAIRPLAY«, Nr. 86 – Januar-März 2009 (hh)
Tierisch gut im wahrsten Sinne des Wortes ist, was jetzt aus dem fränkischen Uehlfeld in die Bücherregale dieser Welt drängt: Der künftig legendäre Verlag Drei Hasen in der Abendsonne präsentiert seine beiden ersten Titel. Mit viel Liebe, Phantasie und ganz gewiss auch dem Erfolg, der den Drei Hasen, die schon als die Drei Magier als Spiele-Autoren, -Illustratoren und -Verleger brillierten, seit vielen Jahren treu ist:
Da wäre zum einen "A Portrait of Nellie", eine nachgelassene Geschichte von Spiele-Grandseigneur Alexander Randolph (englischer Text, 104 Seiten, 14,90 Euro), die dieser sich 1954 für seine damals achtjährige Nichte Dena Katz aus New York ausgedacht hatte. Nicht nur die Illustrationen sind vom Autor gezeichnet; auch die Texte hat er mit Zeichentusche selbst geschrieben.
Und die Story von Maus Nellie, die sich in Cousin Sammy verliebt und ein so wundervoll mäuslich-menschliches Problembewusstsein entwickelt, ist wahrhaft herzerwärmend. Für Kinder ebenso wie für Erwachsene.
Ähnlich gute Noten hat auch das von Elisabeth Oehler herausgegebene Büchlein "Der Elefant und der Floh" (24 Seiten, 9,80 Euro) verdient. Die köstlichen Zeichnungen von ARVI, dem Dritten im Hasen -Trio, illustrieren ein Gedicht, das auf verblüffend einfache Weise die uralte Frage nach dem Zusammenhang zwischen Glück und Größe und Verstand beantwortet.
»Main Post«, Wolfgang Ottinger im Dezember 2008
Spiel und Literatur: Alex Randolph schrieb "Nellie"
Bücher wie zum Beispiel Ken Follets "Säulen der Erde" und aktuell Umberto Ecos "Im Namen der Rose" sind Ideengeber für Spiele. Zugleich bilden Spiele wie "Siedler von Catan" die Grundlage für Bücher. Die Beziehungen sind eng.
Einen neuen Beweis liefert nun ausgerechnet der Verlag Drei Magier. Die Initiatoren Kathi Kappler und Johann Rüttinger, die den Verlag aufgebaut und mit Geistertreppe (2004) und Nacht der Magier (2006) zwei Mal den Preis "Kinderspiel des Jahres" erobern konnten, haben ihn 15 Jahre nach der Gründung an die Verlagsgruppe Schmidt-Spiele verkauft. Der Erfolg machte eine professionelle Betreuung notwendig, die die Möglichkeiten eines Kleinverlages überschreitet.
Doch was machen drei Magier, wenn sie plötzlich arbeitslos sind? Sie wandeln sich in drei Hasen und gründen einen neuen Verlag. Natürlich hat das erste Buch eine enge Beziehung zur bisherigen Spielewelt. Autor der illustrierten Geschichte "A Portrait of Nellie", einer süßen und prinzipientreuen Maus, ist Alexander Randolph. Aus der Ideenkiste des Altmeisters der Spielautoren stammen unter anderem "Twixt", "Sagaland", "Inkognito", "Hol's der Geier" und - von Drei Magier verlegt - "Gute Freunde".
"Nellie", herausgegeben vom Verlag Drei Hasen in der Abendsonne, kostet 14,90 Euro.
I.M./Bernhard Hertlein, Westfalenblatt/Westfälisches Volksblatt, 15./16. November 2008